Die Qual der Wahl: POP3 oder IMAP?

Begriffserklärung

Bei POP3 und IMAP handelt es sich um Anwendungsprotokolle für den Zugriff auf und die Verwaltung von empfangenen E-Mails, die sich in einem Postfach auf unserem Mailserver befinden. Kurz: Es geht um den Posteingangsserver und die Varianten, wie wir auf ihn zugreifen.

ACHTUNG

Es ist dir freigestellt, für welches Protokoll du dich entscheidest. Wir empfehlen klar die Nutzung von IMAP, da es sich um die "modernere" und "luxuriösere" Variante handelt.

Aber hier erst mal die Erklärungen gemäss Wikipediaopen in new window:

IMAPopen in new window: Die Abkürzung IMAP steht für Internet Message Access Protocol. Das Anwendungsprotokoll erlaubt den Zugriff auf und die Verwaltung von empfangenen E-Mails, die sich in einem Postfach auf einem Mailserver befinden.

IMAP wurde 1986 mit dem Ziel entworfen, den Zugriff auf Mailboxen und Nachrichten so bereitzustellen, als befänden sich diese auf dem lokalen Rechner. Im Gegensatz zu POP3open in new window verbleiben die E-Mails auf dem Server und werden dort verwaltet. Für das Versenden von Mails muss ein anderes Protokoll (z. B. SMTP) verwendet werden.

POP3open in new window: Das Post Office Protocol (POP) ist ein Übertragungsprotokoll, über welches ein Client E-Mails von einem E-Mail-Server abholen kann. Version 3 (POP3) wird im RFC 1939open in new window beschrieben. POP3 ist ein ASCII-Protokoll, wobei die Steuerung der Datenübertragung durch Kommandos geschieht, die standardmäßig an den Port 110 geschickt werden.

Eine ständige Verbindung zum Mailserver ist bei POP3 nicht notwendig. Die Verbindung zum Server wird bei Bedarf vom Client aufgebaut und danach wieder beendet.

POP3 ist in der Funktionalität sehr beschränkt und erlaubt nur das Auflisten, Abholen und Löschen von E-Mails am E-Mail-Server. Für weitere Funktionalitäten wie hierarchische Mailboxen direkt am Mailserver, Zugriff auf mehrere Mailboxen während einer Sitzung, Vorselektion der E-Mails, usw. müssen Protokolle wie IMAPopen in new window verwendet werden.

Verbindungsparameter

Verwende bitte folgende Verbindungsparameter für den Posteingangsserver:

ProtokollServerPortSicherheit
IMAPempfohlen!imap.onlime.ch993SSL/TLS
POP3pop.onlime.ch995SSL/TLS

Vergleich der Protokolle

TIPP

Um den Unterschied zwischen POP3 und IMAP zu verstehen, muss man wissen: E-Mails landen nicht gleich auf dem Rechner des Empfängers, sondern werden auf einem Server zwischen gespeichert – bis der Empfänger die elektronische Post dort mit seinem E-Mail-Programm abholt.

Genau hier gibt es Unterschiede. Bei POP3 (Post Office Protokoll Version 3) werden eingetroffene E-Mail vom Server auf den PC des Benutzers geholt und in der Regel auch gleich vom Server gelöscht. Einmal herunter geladenen, sind E-Mails nur auf diesem einen Rechner vorhanden. POP3 ist die bekanntere Methode des Mail-Abrufs.

IMAP (Internet Message Access Protocol) ist die modernere Art und Weise, die eigenen E-Mails zu verwalten. Die E-Mails verbleiben auf dem Mail-Server und können dort gelesen, verschoben oder auch gelöscht werden. Vorteil: Wer unterschiedliche Rechner benutzt, etwa einen PC am Arbeitsplatz, einen zu Hause und ein Notebook für unterwegs, kann auf diese Weise auf allen Rechner auf denselben Briefkasten zugreifen – jede Mail ist auf jedem Rechner vorhanden, ohne Tricksereien.

Das kann man mit POP3 im Ansatz auch hin bekommen, allerdings nicht so elegant – und erst Recht nicht so konsequent. Denn bei IMAP sind zum Beispiel auch alle verschickten E-Mails auf allen Rechnern sichtbar – eben weil die Mails auf dem Server lagern. Wer mag, kann auch beliebig viele Ordner auf seinem IMAP-Mail-Server anlegen, quasi als virtuelle Posteingangskörbchen, und die eintrudelnde Post in diese Fächer einsortieren. Auch hier: Das Ergebnis ist auf allen Rechner zu sehen.

Jeder Mail-Dienst bietet POP3 an, aber nicht jeder IMAP – denn bei IMAP muss der Mail-Anbieter zwangsweise mehr Speicherplatz auf dem Server reservieren. Mittlerweile bieten aber die aller meisten Provider auch IMAP an. Einfach mal in den Beschreibungen des Providers nachschauen.

Technologie

  • POP3 lädt immer alle neuen E-Mails herunter und speichert diese lokal auf Ihren Computer.
  • IMAP lädt nur Nachrichten-Kopfzeilen herunter. Die ganze Nachricht wird erst heruntergeladen, wenn dies explizit verlangt wird, entweder durch Einstellung Ihres E-Mail-Clients oder sobald eine Nachricht das erste Mal gelesen wird.

Posteingang Ansicht

  • POP3 lädt alle E-Mails in einen Ordner Namens "Inbox" herunter. Sofern Sie in Ihrem E-Mail-Client unterschiedliche Ordner erstellen, sind diese nur lokal auf Ihrem Computer verfügbar.
  • IMAP führt auf dem Server dieselbe Ordner-Struktur, die Sie im E-Mail-Client erstellen.

Mehrfachzugriff von verschiedenen Computern

  • POP3 eignet sich nicht zum Mehrfachzugriff. Sie können zwar definieren, dass die E-Mails auf dem Server aufbewahrt werden. Wird ein Mailkonto aber an unterschiedlichen Orten abgerufen, kommt es oft zu Problemen und Inkonsistenzen.
  • IMAP eignet sich vorzüglich zum Mehrfachzugriff. Sie können dasselbe Mailkonto beispielsweise zuhause, im Büro, auf Ihrem iPhone, auf dem Netbook während dem Reisen etc. einrichten. Eine Synchronisation der einzelnen E-Mail-Clients erübrigt sich, da Sie stets dieselbe Ordnerstruktur auf dem Server sehen. Wird eine Nachricht als "gelesen" markiert, ist diese auf allen E-Mail-Clients als "gelesen" ersichtlich. Sie können auch ein Mailkonto (z.B. info@example.com) am Arbeitsplatz gleichzeitig nutzen, d.h. all Ihre Mitarbeiter sind den ganzen Tag ins selbe Mailkonto eingeloggt - ohne Probleme!

Speicherplatz

  • Mit POP3 können die Nachrichten automatisch vom Server gelöscht werden, nachdem sie heruntergeladen wurden, um den Speicherplatz Ihres Mailkontos in Grenzen zu halten.
  • IMAP behält stets alle Nachrichten auf dem Server, bis Sie diese auch in Ihrem E-Mail-Client löschen. Sie haben also stets dieselbe Ansicht wie auf dem Server.
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